Zweinundvierzigstes Männerkochen mit: Matthias Tepner, Edgar Knonloch, Stefan
Richter, Matthias Pietzsch, Wolfgang Michel und Joachim als Gastkoch am
27.10.2012 bei Edgar Knobloch.
Die Speisenfolge dieses Abends:
Die 6 Bräter waren dieses mal leider nicht komplett, ich fehlte. Ich
hatte mich beim Bekanntwerden des Mottos vertan und bin in die Türkei
geflogen. Da war natürlich keiner. Nachdem ich von dem leckeren Essen
bei Edgar gehört hatte wäre ich wohl auch besser in Sechtem geblieben,
denn unser Essen in der Türkei war nicht so gut.
Aber wollen wir nicht schimpfen, das Hotel, das Wetter, das Personal
und einiges andere waren gut.
Edgar und ich hatten uns vor dem Männerkochtermin einmal
zusammengesetzt, und da Edgar in der Türkei in Urlaub war, haben wir
uns über die Möglichkeiten eines türkischen Kochabends unterhalten.
Das richtige Geschäft zum Einkaufen all der leckeren Sachen kannte ich,
und zwar der Ümit Market in Duisdorf. Ich habe bereits mehrfach für
Ulla und mich, und für verschiedene Kochabende dort eingekauft. Wer
einmal Zeit hat, von hier aus 25 Minuten Fahrt, sollte dort einmal
einkaufen. Da fängt Qualität, Auswahl und Frische an, vom Preis einmal
ganz abgesehen. Einfach überwältigend.
Der Tisch war gedeckt,
und die frischen Zutaten lagen bereit, jetzt
mussten unsere
Köche nur noch
loslegen.
Gruß aus der Küche: Türkischer Tee mit Salzgebäck
1. Vorspeise: Gefüllte Auberginenscheiben mit Käse
2. Vorspeise: Gebackene Zucchiniplätzchen
Hauptspeise: Geschmorte Lammkeule mit gebackenen Tomaten und
Thymian/Rosmarinkartoffeln
Nachspeise: „Etwas Süßes“ mit Türkisch Mokka
Aber, aber, einer alten Brätersitte Brauch, wurde zuerst einmal ein Kölsch getrunken. Da uns
dieses wundersame Getränk so gut schmeckt, siehe ältere Kochabende, hatte Edgar für den
Abend gleich ein ganzes Fass gekauft. Man weiß ja nie wie lange der Abend noch dauert, und wer
noch alles kommt. Was das Wasser auf diesem Bild macht ist mir unverständlich, versteckter
Raki?
Lieber Edgar, da ich selbst nicht dabei war, keiner so richtig etwas schreiben wollte, und außerdem ein Jahr vorbei ist, habe ich
den Text bei diesem Männerkochen etwas spärlich halten müssen. Dafür habe ich versucht den Bildern mit ein paar Kommentaren
Leben einzuhauchen.
Das schmälert aber nicht den Abend bei Dir, im Gegenteil, die Jungs waren von dem Abend und dem Essen begeistert obwohl oder
gerade weil ich nicht dabei war. (Grins)
Beim Gruß aus der Küche hat Edgar in die Trickkiste gegriffen, und Aladins Türkischen Teekocher
(çaydanlık) herausgezaubert.
Alle, die gerne starken Tee nach türkischer Art trinken, sollten sich einen Türkischen Teekocher zulegen,
denn darin gelingt der Tee besonders gut. Bei einem Türkischen Teekocher handelt es sich im Prinzip um
eine Art russischen Samowar, aber es gibt einen Unterschied: Bei einem Türkischen Teekocher wird das
Wasser auf einer Art Stövchen warm gehalten. Auch bei einem Türkischen Wasserkocher wird in einem
Gefäß, meist aus Kupfer oder Messing, Wasser zum Kochen gebracht. In einer kleinen Extrakanne
werden die Teeblätter mit ein wenig heißem Wasser übergossen und müssen dann ziehen.
Wer eine Tasse Tee trinken möchte, der nimmt aus der kleinen Kanne einige Teeblätter in seine Tasse und
gießt dann das heiße Wasser aus dem Teekocher dazu. Auf diese Weise kann jeder selbst bestimmen, wie
stark der Tee letztendlich sein muss.
Es war für alles gesorgt, die Zutaten frisch und vom Feinsten,
und ein Teil der Kochtruppe begann mit der Vorbereitung der ersten Vorspeise.
Edgar,
oder
wer
auch
immer
den
Tisch
bereits
gedeckt
hatte,
saß
am
Tisch
uns
schaute
ob
die
Gäste,
die
anwesend waren, auch alle eingeladen waren.
1 Vorspeise: Gefüllte Auberginenscheiben mit Käse
Zutaten:
3 Auberginen
Salz
6 EL Olivenöl
300 g Schafskäse
Schafskäsecreme
50 g schwarze Oliven ohne Kern
5 Eier
5 EL frisch gehackte Minze
150 g Paniermehl
1,5 l Frittenöl
Zubereitung:
Auberginen putzen, waschen und in 1,5 cm dicke Scheiben schneiden. Mit Salz bestreuen und 30 min ziehen
lassen. Dann die Auberginenscheiben abspülen und trocken tupfen.
Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Auberginenscheiben dann von beiden Seiten
goldbraun braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Den Schafskäse zerbröckeln, die Oliven hacken. Schafskäse und Oliven mit 2 Eiern und
der Minze mischen.
Die Hälfte der Auberginenscheiben mit Schafskäse bestreichen und mit den restlichen
Scheiben bedecken.
Das restliche Ei auf einem Teller verquirlen, das Paniermehl auf einem zweiten Teller verteilen. Das Frittenöl
erhitzen.
Die Auberginenscheiben zuerst in Ei, dann in Paniermehl wenden und anschließend im heißen Öl 2-3
Minuten frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und sofort servieren.
Nachdem die erste Vorspeise im Bauch gelandet war, und alle vom leckeren Wein getrunken hatten, ging es an die Zubereitung
der zweiten Vorspeise.
2 Vorspeise: Gebackene Zucchiniplätzchen
Zutaten:
800 g Zucchini
2 TL Salz
2 Bund Lauchzwiebel
2 Zwiebel
2 Bund Dill
1 Bunde glatte Petersilie
200 g frisch geriebener Käse
6 Eier
250 g Mehl
Salz, Pfeffer
800 ml Öl zum Frittieren
Zubereitung:
Die Zucchini waschen, reiben, mit Salz bestreuen und 30 Minuten ziehen lassen.
Die Lauchzwiebeln putzen und die grünen Teile fein hacken. Die Zwiebel hacken. Die Kräuter waschen,
trocken schütteln und hacken.
Die Zucchini abgießen, ausdrücken und trocken tupfen.
Mit allen anderen Zutaten außer dem Öl zu einem Teig verarbeiten, mit Salz und Pfeffer
abschmecken.
In einer Pfanne ½ cm hoch Olivenöl erhitzen. Vom Zucchiniteig esslöffelweise kleine Häufchen
abnehmen und im heißen Öl knusprig ausbacken.
Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Heiß servieren !
Das war es schon, das ganze läuft ab wie Reibekuchen, eben nur etwas anders. Aber schmecken tun die Zucchiniplätzchen vom
feinsten.
In der Zwischenzeit war natürlich viel passiert, es wurde getrunken, geschwätzt, posiert und vieles mehr.
Aber, es ging nun einmal auf die Hauptspeise zu. Also los geht's.
Hauptpeise: Geschmorte Lammkeule mit gebackenen
Tomaten und Thymiankartoffeln
Ein sehr schönes Bild würde Gerd Knopp jetzt sagen, aber ohne Quatsch, das hätte ich auch gerne
einmal probiert, es sieht zum reinbeißen aus.
Die geschmorte Lammkeule
Zutaten:
1 Lammkeule (ca. 2 kg, evtl. entbeinen lassen)
1 Handvoll frische Salbeiblätter, 1 Handvoll frischer Rosmarin
Knoblauch, Zwiebel
Tomatenmark
1 Zitrone
Olivenöl
Getrocknete Tomaten (in Öl eingelegt)
1 Ltr. trockener Rotwein
Zubereitung:
Die Lammkeule salzen und pfeffern, 1 Handvoll frische Salbeiblätter, 2 Knoblauchzehen und 1 TL.
Salz mörsern bis eine Paste entsteht. Dann nochmals einige klein geschnittene Salbeiblätter, 1
Handvoll frischen Rosmarin (grob gehackt) etwas Zitronensaft und 2-3 EL Olivenöl dazugeben und
vermischen.
Die Lammkeule an 5-6 Stellen einschneiden und die Einschnitte etwas ausweiten. Die Keule mit der
Paste innen gut einreiben und auch in die Einschnitte je etwas Paste einmassieren.
Jetzt die Keule von allen Seiten gut anbraten. 3 klein gehackte Zwiebel und 1 klein gehackte
Knoblauchzehe dazugeben und mitbraten. Dann 2 EL Tomantenmark zugeben und kurz mit andünsten. 3
getrocknete Tomaten (in Öl eingelegt) würfeln und hinzu geben.
Jetzt alles mit 0,5 Ltr. trockenem
Rotwein ablöschen. Evtl. noch
Flüssigkeit (Lammfond)
zugeben. Noch 2 Rosmarinzweige in
die Sauce geben und die Keule
mit geschlossenem Deckel und bei kleiner
Hitze mindestens 2 Std. vor sich
hinschmoren lassen. Von Zeit zu Zeit ggfs. noch Flüssigkeit
(Lammfond aus dem Glas)
zugeben.
Wenn die Keule durch ist, die
Sauce durchpassieren, abschmecken und ggfs. etwas andicken.
Ein paar Bilder aus der frühen Lammkeulenphase.
Die gebackenen Tomaten
Zutaten:
10 Tomaten, 2 Knoblauchzehen
6 EL geriebener Parmesan
1 Bd. Schnittlauch, Thymian, glatte Petersilie
2 EL Olivenpaste, 2 EL Semmelbrösel
12 Kartoffel
Thymian
Zubereitung:
Tomaten halbieren, mit Schnittfläche nach oben in eine Auflaufform setzen.
Paste
herstellen
aus
gehacktem
Knoblauch
und
gehackten
Kräutern.
Alles
mit
Parmesan,
Olivenpaste
und
Semmelbrösel
mischen.
Auf
die
Tomaten
geben
und
bei
200°C
ca.
8-10
min.
im
Ofen gratinieren.
Die Thymian/Rosmarin Kartoffeln
Verwendet auf jeden Fall festkochende Kartoffeln, die während des Kochens nicht zerfallen.
Für 4 Personen
500 g festkochende Kartoffeln
4 EL Olivenöl
4 Knoblauchzehen, ungeschält
einige Rosmarin- und Thymianzweige
1. Die Kartoffeln mit Schale halbieren und leicht vorkochen, nicht ganz durch.
2. Die vorgegarten Kartoffeln, Rosmarin, Thymian und die Knoblauchzehen auf ein Backblech geben, mit Olivenöl beträufeln und ab
in den vorgeheizten Backofen.
Nach all diesen Vorbereitungen ging es dann ans Eingemachte. Der Gastgeber sorgte für den Wein, die Teller wurden vorbereitet,
der Raki steht in den Startlöchern und ein paar herumliegende Zettel waren eingesammelt (warum da wohl Wolfgang drauf
stand?).
Ich glaube, das es sich wieder einmal gezeigt hat daß wir, wenn wir wollen, nicht nur essen, sondern auch kochen können.
Als Nachtisch „Etwas Süßes“ mit Türkisch Mokka
Der arabische Mokka wird in der Regel mit Kardamon gewürzt und ungesüßt sehr heiß serviert. Neben
Kardamom sind auch Zimt oder Nelken als Gewürz für den Mokka beliebt. Im Gegensatz dazu wird der
türkische Mokka stets gesüßt und selten mit Rosenwasser gewürzt. Es gibt Stufen mit az şekerli, orta şekerli
und tam şekerli (wenig gesüßt, mittelsüß und sehr süß). Der griechische Mokka sowie der Mokka, der im
ehemaligen Jugoslawien (meist turska kafa genannt) getrunken wird, ist hingegen ungewürzt und wird mit
wenig bis gar keinem Zucker getrunken.
Das war es dann auch was ich, ohne das ich an dem Abend dabei war, von diesem Männerkochen zu berichten habe, ich weiß nur
das es allen sehr gut geschmeckt und gefallen hat.
Das nächste Kochen ist im nächsten Jahr bei Stefan, noch in seiner alten Wohnung. Ich freue mich dann wieder dabei zu sein.
Bis dann.
Gerhards Pinnwand